Den realistischen und ehrlichen Weg gehen
17.11.2021
Dass der Klimawandel zu einer der grössten Herausforderung geworden ist, bestreitet heute kaum jemand mehr. Die Frage ist, in welchen Zeiträumen welche Massnahmen realistisch anzugehen und umzusetzen sind. Wesentlich dabei ist, dass Bund und Kanton sich auf 2050 ausrichten und dabei Massnahmen ergreifen können, die viel weiter gehen, als was der Stadtrat in Winterthur umsetzen kann. Wenn der Stadtrat jetzt von seiner ursprünglichen Vorlage abweicht und die Umsetzung der Massnahmen bereits per 2040 verlangt, ist das den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern Sand in die Augen gestreut. Bereits der Absenkpfad 2050 ist sehr ambitioniert, weil die Stadt in ihrer Klimabilanz auch die indirekten Treibhausgasemissionen (Flugverkehr, Konsum uam.) voll berücksichtigt, auf die sie gar keinen direkten Einfluss hat. 2040 ist nicht realistisch. Eine Lokalzeitung schrieb denn kürzlich auch über eine «spiessige» Demo der «Klimaallianz» für 2040. Ein realistischer und ehrlicher Weg ist deshalb, wenn sich Winterthur dem Netto-Null-Ziel 2050 von Bund und Kanton anschliesst. Deshalb Ja zur Variante 1a (Netto-Null 2050) und Nein zur Variante 1b (Netto-Null 2040). In der Stichfrage ist der Variante 1a den Vorzug zu geben.
Dieter Kläy, Kantonsrat (FDP)