Entlastung für die Städte
04.05.2018
Rund 84 % der Wirtschaftsleistung werden in Städten und Agglomerationen erbracht. Auch die Beschäftigten konzentrieren sich immer mehr auf den urbanen Raum. Drei Viertel der Bevölkerung der Schweiz wohnen in einer Agglomeration, vier von fünf aller in der Schweiz Beschäftigten gehen dort einer Arbeit nach. Gemäss den Verkehrsperspektiven 2040 des Bundes wird die Konzentration der Arbeitsplätze weiter zunehmen. Das korrespondiert mit den Zielen der schweizerischen Raumentwicklung.
Der Bewältigung des zunehmenden Verkehrsaufkommens in den Agglomerationen kommt deshalb eine zentrale Bedeutung zu. Hier werden die meisten Personenkilometer zurückgelegt. Die Finanzierung der Verkehrsinfrastrukturen obliegt sowohl den Gemeinden als auch den Kantonen, aber auch dem Bund. Er leistet Beiträge an Verkehrsinfrastrukturen, die in diesen Gebieten zu einem effizienteren und nachhaltigeren Gesamtverkehrssystem führen und dank einer kohärenten Planung von Verkehr, Siedlung und Landschaft zu einer nachhaltigen Raumentwicklung beitragen.
Die finanziellen Mittel müssen so eingesetzt werden, dass sich die Qualität des Verkehrssystems verbessert, die Siedlungsentwicklung stärker nach innen ausrichtet, weniger Umweltbelastung und weniger Ressourcenverbrauch entstehen und sich die Verkehrssicherheit erhöht. Projekte gibt es in den vier Kategorien Motorisierter Individualverkehr, Langsamverkehr und öffentlicher Verkehr sowie in Bezug auf Schnittstellen dieser Kategorien. Der Schweizerische Gewerbeverband sgv unterstützt diese Stossrichtung wird aber im Rahmen der bis Ende April laufenden Vernehmlassung einige Forderungen aufstellen.
Im Vordergrund steht die Schaffung von Strassenkapazitäten zwecks Bewältigung der wachsenden Verkehrsströme. In erster Linie sind die Engpässe zu entschärfen und die Anzahl Staustunden zu reduzieren. Das kann durch eine Aufwertung der Durchgangsachsen oder durch Schaffung von Umfahrungsstrassen erfolgen.
Entsprechende Massnahmen zugunsten des Agglomerationsverkehrs müssen auf die Etappen des Strategischen Programms zum Ausbau der Nationalstrassen abgestimmt sein.
Der Verkehrsfluss muss für den motorisierten Individualverkehr gewährleistet sein. Der sgv lehnt die Einführung von Tempo 30 Zonen auf Durchgangsstrassen ab.
Die vorgeschlagenen Projekte lösen Bundesbeiträge von 1,12 Milliarden Franken aus. Der Schweizerische Gewerbeverband sgv wird dem Betrag im Rahmen des laufenden Vernehmlassungsverfahrens zustimmen.
Dieter Kläy, Ressortleiter