Dieter Kläy
Dieter Kläy

Ja zur moderaten Steuervorlage

02.05.2025

Die Diskussion rund um die am 18. Mai 2025 zur Abstimmung gelangende moderate Senkung der Gewinnsteuer für Unternehmen von 7 auf 6% (zweiter Schritt der Umsetzung der Steuervorlage 17) wird mitunter mit fragwürdigen Argumenten geführt. So wird behauptet, dass die Grosskonzerne profitieren und der Mittelstand Steuersubventionen zahlt.

Kantons- und Regierungsrat sagen ja zur Vorlage, weil sie sich von der Steuersenkung mehr Steuersubstrat erhoffen. Viele der über 100'000 KMU im Kanton Zürich profitieren indirekt, auch wenn sie bescheidene Gewinnsteuern zahlen. Verlassen die grossen Unternehmen den Kanton Zürich, spüren das die Bäckereien, Getränkehändler, die Restaurateure und andere Branchen, weil sie nicht mehr liefern können. Grosse Unternehmen sichern Wertschöpfung und geben Aufträge an kleine Unternehmen.

In den vergangenen fünf Jahren haben hunderte von Unternehmen den Kanton verlassen. Die Gründe mögen verschieden sein. Auch aus Winterthur sind Firmen weggezogen. Entgegen den Erwartungen kam es bei der ersten Gewinnsteuersenkung von 8 auf 7% nicht zu Steuerausfällen. Die Steuererträge beim Kanton sind um 11% gestiegen. Die Stadt Winterthur hat 2022 einen Unterstützungsbeitrag des Kantons in der Höhe von 1,3 Millionen Franken und 2023 einen solchen von 1,4 Millionen Franken ausbezahlt erhalten. Abfederungszahlungen im Umfang von 20 Mio. sind auch dieses Mal geplant. Ob Winterthur erneut profitiert, wird sich zeigen. Für den Regierungsrat, den Kantonsrat und die Fachleute ist die Senkung von 7 auf 6 % verkraftbar, weshalb mit gutem Gewissen ja gestimmt werden kann.   

Dieter Kläy, Kantonsrat