Dieter Kläy
Dieter Kläy

Kantonsrat stellt Weichen im Uni-Quartier in Zürich

02.03.2017

Für ein milliardenschweres Generationenprojekt startete der Kantonsrat letzten Montag seine Beratungen. Für die Universität Zürich, das Unispital und die ETH wird damit die Grundlage für eine nachhaltige räumliche Entwicklungsperspektive gelegt. Die Anforderungen an diese drei Institutionen und ihre Entwicklungsvorstellungen haben sich verändert.

Der kantonale Richtplan ist das behördenverbindliche Steuerungsinstrument des Kantons, um die räumliche Entwicklung langfristig zu lenken und die Abstimmung der raumwirksamen Tätigkeiten über alle Politik- und Sachbereiche hinweg zu gewährleisten. Kantonale Richtpläne sind zu überprüfen und nötigenfalls anzupassen, wenn sich die Verhältnisse geändert haben, sich neue Aufgaben stellen oder eine gesamthaft bessere Lösung möglich ist. Was das Universitätsquartier in Zürich anbelangt, so haben sich die Verhältnisse in den letzten Jahren geändert. Bereits vor zehn Jahren hat der Kantonsrat gestützt auf den Masterplan «Zukunft des Hochschulstandortes Zürich» eine Revision des kantonalen Richtplans betreffend Hochschulgebiet Zürich-Zentrum festgesetzt. Eine in den vergangenen Jahren durchgeführte Gebietsplanung über das Hochschulgebiet Zürich-Zentrum hatte zum Ziel, die Entwicklungsmöglichkeiten der drei Institutionen aufzuzeigen, Entwicklungsziele zu ermitteln und Umsetzungsmassnahmen zu formulieren. 

Gesundheitscluster weiter entwickeln

Haupttreiber der Entwicklung ist das Universitätsspital Zürich. Es soll am bisherigen Standort weiterentwickelt werden. Für ein erfolgreiches Bestehen im Wettbewerb mit der nationalen und internationalen Konkurrenz in der Forschung und in der medizinischen Versorgung sind zeitgemässe betriebliche und bauliche Infrastrukturen notwendig. In den letzten Jahren ist es zu einem Investitionsstau gekommen. Die Anlagen sind veraltet und die Infrastruktur hat ihre Kapazitätsgrenzen erreicht. Jetzt soll es keine weiteren Verzögerungen geben. Auf einer Fläche von rund 30 Fussballfeldern werden alte Gebäude abgerissen und neue gebaut, um den Platzbedarf der Hochschulen und des Unispitals zu decken. Insgesamt sollen 40% mehr Fläche für das Universitätsspital, die Lehre und die Forschung zur Verfügung gestellt werden. Für die nächsten Jahre stehen Milliardeninvestitionen an, die notwendig und sinnvoll sind.   

FDP für moderne Gesundheitsinfrastruktur

Von rotgrüner Seite wurde Kritik am Bauvolumen und der Verkehrserschliessung laut. Auch die demokratischen Prozesse wie z.B. die Mitbestimmung der Stadt Zürich wurden hinterfragt. Mit diesem Projekt wird der wachsenden Nachfrage und höheren Ansprüche an die Gesundheitsdienstleistungen entsprochen. Veraltete Bausubstanz wird erneuert. Die FDP unterstützt die Verdichtung des Standortes und die daraus resultierenden Synergien für ETH, Universitätsspital und Universität Zürich und wird deshalb dem Projekt und dem Richtplaneintrag aus Überzeugung zustimmen. Stadt und Kanton Zürich werden von diesem ausgewogenen Projekt profitieren. Der Kantonsrat wird in den kommenden Wochen die Beratungen fortsetzen.

Dieter Kläy, Kantonsrat FDP