Dieter Kläy
Dieter Kläy

Langzeitgymnasium wird nicht abgeschafft

03.07.2025

Unter dem Titel der „Chancengleichheit“ versuchten die Alternative Liste und Teile der SP im Kantonsrat dem Langzeitgymnasium den Todesstoss zu versetzen. Dies ist gründlich misslungen. Der Kantonsrat lehnte das Ansinnen kürzlich mit 130 zu 39 bei vier Enthaltungen wuchtig ab.

In der Tat erhalten das Gymnasium und die Aufnahmeprüfung seitenweise Aufmerksamkeit in den Medien. Es wird über Chancengerechtigkeit und Objektivität der Aufnahmeprüfung sinniert und darüber, wie die Maturitätsquote gesteigert werden kann.

Vielfach geht vergessen, dass akademische und nichtakademische Ausbildung primär Arbeitsmarktfähigkeit generieren muss. Rund 75% der Jugendlichen Im Kanton Zürich wählen den Weg in die duale Berufsbildung, was begrüssenswert ist, herrscht doch überall Fachkräftemangel. Derzeit und in den kommenden Jahren verlassen mehr Personen den Arbeitsmarkt, als neue dazu kommen. Der Fachkräftemangel wird sich verschärfen.

Über 200'000 Jugendliche absolvieren landesweit eine Berufsausbildung. Im Vergleich zu anderen Ländern hat die Schweiz eine rekordtiefe Jugendarbeitslosigkeit. Auch die integrative Wirkung der dualen Berufsbildung ist unbestritten, was besonders für jugendliche Migrantinnen und Migranten gilt.

Trotz grosser Bedeutung der Berufsbildung ist das Langzeitgymnasium zu erhalten und weiter zu fördern. Es gibt im Kanton Zürich genügend Jugendliche, die willens und fähig sind, das Langzeitgymnasium erfolgreich zu absolvieren. Die Schwachen stärkt man nicht, indem man die Starken schwächt.

Dieter Kläy, Kantonsrat FDP