Lehrplan 21
01.02.2018
Die kantonale Volksinitiative «Lehrplan vors Volk», die am 4. März 2018 zur Abstimmung kommt, will, dass Änderungen des Lehrplans neu vom Kantonsrat genehmigt und dem fakultativen Referendum unterstellt werden. Im Falle eines Referendums käme es zu einer Volksabstimmung. Man stelle sich einmal vor, 180 Kantonsrätinnen und Kantonsräte diskutieren über einzelne Schulfächer. Selbst geringfügige Änderungen müssten dem Kantonsparlament vorgelegt werden. Je nach politischer Grosswetterlage wird der Lehrplan zum Spielball punktueller politischer Befindlichkeiten. Würde der Kantonsrat den Lehrplan 21 ablehnen, bliebe er bis zur Ausarbeitung eines neuen trotzdem gültig. Wie lange es dauert, eine neue, politisch akzeptierte Version auszuarbeiten, ist nicht klar. Die Annahme der Initiative würde nicht nur zusätzliche aufwändige Abläufe schaffen, sondern zu Rechtsunsicherheit beitragen. Um zielgerichtet ausbilden zu können, brauchen die Schulen Klarheit und Stabilität. An der heute geltenden Zuständigkeit des Bildungsrates – ein durch den Kantonsrat gewähltes Fachgremium - ist festzuhalten. Die Initiative ist abzulehnen.
Dieter Kläy, Kantonsrat FDP, Winterthur