Mehr Impulse dank Abschaffung des Eigenmietwerts

16.09.2025

Gewisse Kreise der Bauwirtschaft scheinen kein grosses Vertrauen in die Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer zu haben. Sonst würden sie die Abschaffung des Eigenmietwerts nicht mit dem Argument bekämpfen, die Liegenschaften würden verlottern, weil keine Steuerabzüge mehr gemacht werden können. Von anderen Gegnern wird unterstellt, die Schwarzarbeit würde zunehmen, wenn werterhaltende Renovation nicht mehr steuerlich abgezogen werden können.   

Das Gegenteil ist zu erwarten. Wenn Eigentümerinnen und Eigentümer mehr Spielraum für Investitionen erhalten, gibt das für das Baugewerbe, das Handwerk und Dienstleistungsbetriebe mehr Impulse, ganz ohne staatliche Bevormundung.

Das Argument, die Reform könnte Schwarzarbeit fördern, überzeugt ebenfalls nicht. Kein seriöser Handwerksbetrieb ist bereit, Schwarzarbeit auszuführen. Ohne schriftlichen Vertrag geht er das Risiko ein, nicht wie vereinbart entschädigt zu werden. Ebenso wenig haben Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer ein Interesse daran, auf Belege zu verzichten – denn nur mit korrekten Rechnungen können sie Mängel rügen.

Solange man im heutigen System Schulden hat, profitiert man steuerlich. Wer aber die Hypothek abzahlt und für das Alter vorsorgen will, wird mit höheren Steuern bestraft. Der Eigenmietwert verhindert Eigentum, statt es zu fördern. Die Abschaffung des Eigenmietwerts hingegen stärkt die Selbstverantwortung. Schulden werden nicht länger steuerlich bevorzugt und das Abzahlen lohnt sich wieder.  Deshalb ist ein überzeugtes JA zum Systemwechsel angezeigt.

Dieter Kläy, Kantonsrat FDP