Dieter Kläy
Dieter Kläy

Mindestlöhne schaden der Berufsbildung

02.06.2023

Obwohl die Stimmbevölkerung 2014 einen nationalen Mindestlohn mit 76% der Stimmen abgelehnt hat, soll ein solcher in Winterthur eingeführt werden. Dies ist abzulehnen, weil der Mindestlohn zum Jobkiller für weniger qualifizierte Personen wird und der Berufsbildung schadet. Werden Löhne automatisch garantiert, lohnt sich eine Lehre bald nicht mehr. Doch ohne Lehre fehlt die Basis für eine Weiterbildung und wirtschaftlichen Erfolg.

Ein Mindestlohn in Winterthur wird aber auch zum Vollzugsalbtraum für betroffene Unternehmen und Behörden. Ein Reinigungsbetrieb mit Sitz in Seuzach z.B. müsste lohnmässig genau abrechnen, welche Mitarbeitende wie viele Stunden auf Stadtgebiet von Winterthur gearbeitet haben. Das muss wiederum von den Winterthurer Behörden kontrolliert werden. Dass der Stadtrat mit seiner Ja-Parole einen solchen Kontrollaufwand auch noch seinen Vollzugsbehörden überbürden will, mutet sonderbar an. Der Mindestlohn taugt nicht zu Armutsbekämpfung und ist darum am 18. Juni abzulehnen.

Dieter Kläy, Kantonsrat FDP, Winterthur