Neue Kulturprojekte für Winterthur
26.10.2017
Einmal in vier Jahren debattiert der Kantonsrat ein Kulturpaket für die Städte Winterthur und Zürich. Letztmals sprach er Ende Juni 2014 für 25 Projekte 9,6 bzw. 10 Mio. Franken zulasten des Lotteriefonds. Vergangenen Montag hat der Kantonsrat erneut beiden Städten Projektbeiträge von je 7,5 Mio. zugesprochen. In Winterthur sind der Kunstverein, das Stadttheater und das Musikkollegium Nutzniesser.
Die Anforderungen an die Projekte sind hoch. Einerseits sollen sie nachhaltige Vorhaben bei einem Bezug zu den Schwerpunkten des kantonalen Leitbildes Kulturförderung 2015 sein. Das heisst, sie müssen lokal verankert und international sichtbar sein. Zudem müssen die kulturell-inhaltlichen und die Investitionsvorhaben in einem sinnvollen Verhältnis stehen.
Die Winterthurer Projekte erfüllen allesamt diese Voraussetzungen. Überdies entsprechen sie dem städtischen Kulturleitbild mit den Schwerpunkten Musik und Museen und ermöglichen einer breiten Bevölkerungsschicht den Zugang zur Kultur. Allen Projekten ist gemeinsam, dass sie an Eigenleistungen gebunden sind und zu einer Attraktivitätssteigerung der jeweiligen Institution beitragen.
Das Theater Winterthur kann eine Opernproduktion für Jugendliche und Familien, eine grosses Handlungsballett und eine Marketingoffensive realisieren. Zudem kann das Haus Investitionen in Ton, Video, Beleuchtung und Bühnentechnik vornehmen. Im Hinblick auf die Auslagerung des Theaters aus der Stadtverwaltung kann der Betrieb flexibilisiert werden und künstlerisch schneller auf Entwicklungen reagieren bzw. den Theaterbetrieb nach zeitgemässen Kriterien organisieren. Die Übernahme von Investitionskosten in die Infrastruktur entlastet die Stadt.
Das Musikkollegium kann einen webbasierten Kompositionswettbewerb, eine Brahms-Woche und Verbesserungen in der Konzertinfrastruktur realisieren. Dazu kommt das Projekt Move – Jugendliche tanzen zu klassischer Musik. Insbesondere die Schaffung eines Zugangs zur Kultur für Jugendliche machen die Projekte noch wertvoller.
Das Museum Oskar Reinhart am Stadtgarten profitiert von einer besseren Beleuchtung, von der Umsetzung der Positionierung mit einem neuen Kommunikationsauftritt und der Steigerung der Qualität der Sammlung.
Anfang 2017 hat die FDP Gemeinderatsfraktion ein umfangreiches Vorstosspaket zur Kulturförderung eingereicht und einen Akzent für eine moderne Kulturpolitik gesetzt. Die Motion zur Schaffung einer gesetzlichen Grundlage für die Kulturfinanzierung bildet dabei die oberste Forderung, mit der die FDP Planungssicherheit für das Winterthurer Kulturleben sichern will. Mit weiteren Vorstössen verfolgt die FDP das Ziel, die Winterthurer Kunstschätze genauso wie das vielfältige Kulturleben in den Fokus zu rücken. Dabei geht es auch darum, dass die Stadt optimale Rahmenbedingungen schafft um ein eigenverantwortliches Kulturschaffen zu ermöglichen. Mit dem jüngsten Entscheid trägt auch die FDP Kantonsratsfraktion zu einer substantiellen Weiterentwicklung des kulturellen Schaffens in Winterthur bei.
Dieter Kläy, Kantonsrat FDP