Dieter Kläy
Dieter Kläy

Schädlich für die Natur

01.02.2024

Das Bestreben, den Zugang zum Zürichsee für die Öffentlichkeit zu verbessern, ist durchaus achtenswert, muss aber Sinn machen. Die kantonale Uferinitiative, die am 3. März 2024 zur Abstimmung kommt, schiesst übers Ziel hinaus.

Sie ist schädlich für Natur und Landschaftsschutz. Bereits heute werden der Zürichsee und seine Ufer stark beansprucht. Ein durchgehender Seeuferweg, wie ihn die Initiative fordert, gefährdet wertvolle Lebensräume von Tier- und Pflanzenwelt. Ein hindurchgezwängter Uferweg würde die über Jahrzehnte gewachsene Landschaft um den Zürichsee irreparabel beschädigen und das Müllproblem und die Auswüchse der Spassgesellschaft ausweiten. Das sind nächtlicher Lärm, Littering und wildes Parkieren.

Bereits heute ist der Zürichsee für die Öffentlichkeit zugänglich. Zwei Drittel des Uferwegs sind realisiert. Die Hälfte der Wegstrecke verläuft direkt am Ufer. Lücken bestehen auf 12,6 km Länge. Für diese Wegstrecke veranschlagt der Regierungsrat Kosten von knapp einer halben Milliarde Franken. Das sind 40 Millionen Franken pro Kilometer oder 40‘000 Franken pro Meter, was völlig unverhältnismässig ist. Dabei sind langwierige Rechtsverfahren wegen drohenden Enteignungen - die Uferinitiative ist auch ein Angriff auf das Privateigentum - nicht mal eingerechnet.

Dieter Kläy, Kantonsrat FDP, Winterthur