Dieter Kläy
Dieter Kläy

Steuerschwindel

01.09.2022

Die Volksinitiative der Alternativen Liste AL «Keine Steuergeschenke für Grossaktionärinnen und Grossaktionäre» fordert, dass die Einkünfte aus Beteiligung neu zu 70 statt zu 50 Prozent versteuert werden müssen. Von einer Dividende von Fr. 100 wären also neu Fr. 70 steuerbar. Heute sind es Fr. 50.

Nur schon der Titel der Initiative ist falsch. Sie suggeriert, dass bei ihrer Annahme nur Grossaktionäre betroffen wären. Betroffen sind aber alle, die mindestens 10 Prozent eines Unternehmens halten, egal ob es sich um einen Konzern oder um einen Kleinbetrieb handelt.  Bei den KMU trifft das Tausende.

Einmal mehr sollen Unternehmer gemolken werden. Kaum raus aus der Corona-Krise sind Steuererhöhungen für KMU und Gewerbe nicht angezeigt. Abermals hätte das einheimische Gewerbe einen Nachteil gegenüber Dumpinganbietern aus dem Ausland.

Überdies würde sich bei einer Annahme die steuerliche Position des Kantons Zürich gegenüber den Nachbarkantonen noch mehr verschlechtern. Für eine Erhöhung der Zürcher Tarife gibt es keinen Grund. Der Kanton Zürich ist bereits heute nicht besonders attraktiv, was die Steuersituation anbelangt. Die Initiative ist abzulehnen.

Dieter Kläy, Kantonsrat FDP