Theater für alle
28.09.2017
Der Kantonsrat berät derzeit einen Rahmenkredit für den Betrieb der Genossenschaft Theater für den Kanton Zürich (TZ). Dieser Rahmenkredit hat bisher über 6 Jahre 11,9 Mio. betragen und soll für die Spielzeit 2018/2019 bis 2023/2024 auf 13,8 Mio. aufgestockt werden. Jährlich macht das neu 2,3 Mio. oder zusätzlich 300‘000.- aus. Für den Ausbau der Infrastruktur und der Bühnentechnik wird dem TZ zudem ein Beitrag von maximal Fr. 900000 aus dem Lotteriefonds entrichtet.
Erfolgreiches Wandertheater
Seit bald 50 Jahren betreibt das TZ mit einem Ensemble von professionellen Schauspielerinnen und Schauspielern ein mobiles Berufstheater, das als Wanderbühne vor allem in den Gemeinden auftritt. Gezeigt werden Komödien, Tragödien, Vorstellungen für Kinder und Jugendliche uam. Pro Spielzeit werden 100 bis 150 Vorstellungen aufgeführt und 5 bis 7 Neuproduktionen erarbeitet. Rund 24'000 Zuschauerinnen und Zuschauer folgten 2014 / 2015 den Vorführungen. Domiziliert ist das Theater in Winterthur.
Die FDP wird die sowohl den Rahmenkredit wie auch den Lotteriefondsbeitrag für den Ausbau der Infrastruktur und die Bühnentechnik unterstützen. Dem jährlichen Zusatzbetrag von 300‘000.- beim Rahmenkredit stehen klar definierte Positionen gegenüber. Einerseits geht es um eine Anpassung des Finanzmodells, das Mindereinnahmen von Gemeinden (Genossenschaftsbeiträge) von rund 180‘000.- kompensieren soll. Rund 90 Gemeinden entrichten Genossenschaftsbeiträge. Für verbesserte Kommunikation und Information der Gemeinden sind zusätzlich 50‘000.- vorgesehen.
Mehr Theaterpädagogik
Für eine intensivere Zusammenarbeit mit den Schulen werden Mehrkosten von 110‘000.- veranschlagt. Das TZ bietet spezielle Vorstellungen für Kinder und Jugendliche. Von diesem Angebot werden primär die Schulen in den kleinen und mittleren Gemeinden profitieren. Neben diesen wiederkehrenden Beiträgen soll aus dem Lotteriefonds ein einmaliger Beitrag von 900‘000.- zur Erneuerung der Technik und Bühneninfrastruktur gesprochen werden. Auch dieses Ansinnen ist zu unterstützen.
Gemeinden profitieren
Profitiert die Stadt Zürich vor allem vom Opernhaus, Winterthur von ganz verschiedenen Kulturbeiträgen des Kantons zugunsten der Musik und Museen aller Art, so stellt das TZ regional die kulturelle Grundversorgung im Theaterbereich sicher und stiftet als Wandertheater vor allem für die ländlichen Gemeinden wertvollen Nutzen. Die vorgesehenen Massnahmen sind notwendig, um einen langfristigen Betrieb zu ermöglichen.
Gerade in einer Zeit wachsender Digitalisierung hat das Theaterschaffen nichts von seiner Aktualität und Bedeutung verloren. Die Gemeinden werden die relevante Bezugsebene für das TZ bleiben. Mit der zunehmenden Mobilität der Bevölkerung und der Urbanisierung des Kantons wird das TZ aber in Zukunft nicht mehr einfach nur das Theater für die ländliche Bevölkerung sein können, sondern den Ansprüchen aller Zielgruppen genügen müssen. Dafür sollen die nötigen finanziellen Grundlagen geschaffen werden.
Dieter Kläy, Kantonsrat FDP