Wir alle wollen sauberes Trinkwasser
03.06.2021
Wenn sogar die Delegierten des Verbands Bio Suisse, der über 7‘000 Betriebe vertritt, die Trinkwasserinitiative klar ablehnen, muss etwas faul sein an der Vorlage. Wir alle wollen sauberes Trinkwasser. Aber mit der Trinkwasserinitiative erreichen wir dieses Ziel offensichtlich nicht, da diese die Direktzahlungen neu verteilen will, was an der Wasserqualität nichts ändert. Vielmehr wird die regionale Produktion der Bauernbetriebe durch Importe verdrängt. Davon profitiert die Umwelt nicht.
Einen Haken hat auch die zweite Landwirtschaftsinitiative, die ebenfalls am 13. Juni 2021 zur Abstimmung kommt. Ein Verbot von synthetischen Pestiziden im Inland und beim Import von Lebensmitteln tönt zwar gut. Die Konsumentinnen und Konsumenten hätten aber keine Auswahl mehr, sondern nur noch Lebensmittel nach neuem Standard und zu entsprechendem höheren Preis. Ob dies sozialverträglich ist, ist fraglich. Zweitens sinkt die Produktion. Zusätzliche Flächen müssen im Ausland beansprucht werden um den Bedarf in der Schweiz zu decken. Jene, die sich höhere Preise für Lebensmittel nicht leisten können oder wollen, werden gezwungen, sich im angrenzenden Ausland einzudecken. Insgesamt verschlechtert sich der ökologische Fussabdruck eher. Wir alle wollen die Umwelt schützen und negative Effekte minimieren. Aber die beiden Agrarinitiativen werden der Komplexität der Landwirtschaft nicht gerecht.
Dieter Kläy, Kantonsrat (FDP)